Zur Geschichte der Umgebung

So entstand der Name Pechhütte

Im Mittelalter gab es im Finsterwalder Becken mindestens 14 Pechöfen. Die meisten von ihnen befanden sich östlich der Kleinen Elster. Darunter auch der älteste Pechofen, der sich im Ort "Pechhouin" befand. Dieser wurde erstmals im Jahre 1311 urkundlich erwähnt und dürfte sich in der Nähe der heutigen Ortschaft Staupitz befunden haben.
Allerdings wurden erst wieder im Jahre 1593 vier weitere Pechöfen im Amt der Stadt Finsterwalde genannt. Dazu gehörte auch einer südlich vom damaligen Nehesdorf, dem heutigen südlichen Teil von Finsterwalde. Erst etwa 30 Jahre später, nämlich im Jahr 1620, wurde der Pechofen zu Grünhaus genannt.
Der ehemalige nehesdorfer Ortsteil wurde erstmals am 2. April 1675 erwähnt. Es ist wohl davon auszugehen, daß der Ofen südlich von Nehesdorf dem Ort Pechhütte seinen Namen gegeben hat, da der Ort Grünhaus, welchen es heute durch den Tagebau nicht mehr gibt, zu weit von dieser Stelle entfernt gewesen sein dürfte.
In der Gegend um Pechhütte gab es früher 9 Pechöfen, von denen der letzte noch mindestens bis zum Jahre 1857 bestanden hat. Es wird vermutet, daß ein gewisser Hans Bartsch der erste Pechmeister von Pechhütte gewesen ist. Er fand im Jahre 1721 erstmals Erwähnung.

Und so wurde damals das Pech gemacht

Das Pech wurde damals in Pechöfen durch Schwelen hergestellt. Hierzu wurde auf einem kleinen Erdhügel ein runder, doppelwandiger Kuppelofen aus Lehmziegeln um eine Blechwanne herum errichtet, die das Pech auffangen sollte, so daß es später durch eine Rinne nach außen gelangen konnte. Hier wurde es in Trögen aufgefangen. Lediglich eine kleine Öffnung ließ man, um ein Bestücken des sog. Pechmeilers mit Holz zu ermöglichen und um später entstandene Holzkohle entnehmen zu können.
Im Inneren des Ofens wurde dann kienreiches, also besonders harzhaltiges Kiefernholz, aufgestapelt. Es ist davon auszugehen, daß in dieser Zeit eine sehr starke Kiefernvegetation in dieser Gegend anzufinden war. Holz hatte man also genug. Zu einer Schädigung durch übermäßiges Abholzen konnte es gleichfalls nicht kommen, da man zum Pechbrennen ausschließlich Stöcke, schlechte Stämme und Wurzeln verwenden durfte.
In dem Hohlraum zwischen den doppelten Wänden wurde dann im unteren Teil des Ofens durch kleine Löcher ein Kohlefeuer entfacht. Dabei konnte man die Glut unter der Auffangwanne ziemlich gleichmäßig verteilen.
Durch die dabei entstandene große Hitze wurde das im Holz enthaltene Harz flüssig, so daß es aus den Holzstücken herausquoll und nach unten abfloß. Da durch das Schwelen des Holzes auch Kohlenstoff frei wurde, nahm diese klebrige Masse eine schwarze Farbe an und tropfte letztendlich als Pech aus dem Meiler nach draußen.
Seit der Bestückung des Meilers bis zu diesem Zeitpunkt waren jetzt ca. 3 Wochen vergangen.

(Abbildung aus Adebar, Zeitung für den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, Winter 1998/99, 2.Jahrgang, Nr. 1)